Lebenslauf

Łucja Madziar | Violinistin
Die Geigerin Łucja Madziar ist Solistin, Kammermusikerin und 1. Konzertmeisterin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. 
 
Als Solistin und Kammermusikerin war sie zu Gast in der Elbphilharmonie, dem Konzerthaus Wien, dem Moskauer Konservatorium, beim Beethovenfest Bonn und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Seit ihrem Debüt mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms in der Hamburger Laeiszhalle konzertiert Łucja Madziar regelmäßig als Solistin mit Orchestern wie den Essener Philharmonikern, dem Orchester der Staatsoper Hannover, dem Württenbergischen Kammerorchester Heilbronn, den Neubrandenburger Philharmonikern und dem Folkwang Kammerorchester. Sie arbeitete dabei mit Dirigenten wie Stefan Soltesz, Ivan Repušić, Jörg Faerber, Michele Spotti, Karen Kamensek, Alexander Joel und anderen.
 
Zu einem Hauptbestandteil von Łucja Madziars musikalischer Tätigkeit wurde in den letzten Jahren ihre Konzertmeistertätigkeit. Ihre erste Anstellung als 1. Konzertmeisterin hatte sie von 2006 bis 2010 bei den Essener Philharmonikern, danach mehrere Jahre an der Staatsoper Hannover. In der Spielzeit 2015/16 war sie als Konzertmeisterin der Münchner Philharmoniker engagiert und 2019-2021 spielte sie als 1. Konzertmeisterin an der Deutschen Oper Berlin. Darüber hinaus gastiert sie als 1. Konzertmeisterin regelmäßig bei nahezu allen namhaften Orchestern in Deutschland und im Ausland.
 
Die leidenschaftliche Kammermusikerin ist Gründungsmitglied des Klaviertrio Hannover und bringt in verschiedenen Besetzungen ihr ebenso reflektiertes wie mitreißendes Spiel ein. Anlässlich des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven nahm das Klaviertrio Hannover gemeinsam mit Konstantin Sellheim an der Viola dessen gesamte Klavierquartette für GENUIN classics in Kooperation mit dem SWR auf. In seinem jüngsten Projekt widmet sich das Klaviertrio Hannover der bisher unveröffentlichten Kammermusik von Emilie Mayer, die weithin als der „weibliche Beethoven“ gilt. Missing Link Emilie Mayer ist das Album mit den Klaviertrios d-Moll, Es-Dur und a-Moll betitelt und die Noten der wiederentdeckten Werke wurden im Furore-Verlag veröffentlicht. Beide Alben wurden mehrfach für den renommierten OPUS Klassik nominiert; die Beethoven-Einspielung zwei Mal, das Folgeprojekt sogar in drei Kategorien.
 
Łucja Madziar wurde in Polen geboren und empfing ihre ersten musikalischen Eindrücke durch die Musik ihres Heimatlandes von Komponisten wie Frédéric Chopin oder Karol Szymanowski. Der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz gilt ihre besondere Aufmerksamkeit in verschiedenen Projekten in den kommenden Jahren. Ihre Studien absolvierte Łucja Madziar bei Prof. Petru Munteanu und später bei Prof. Silvia Marcovici und empfing somit eine Ausbildung in der Tradition der franko-belgischen Violinschule. Viele Anregungen ihrer künstlerischen Arbeit verdankt sie außerdem der Zusammenarbeit mit  Künstlerpersönlichkeiten wie unter anderem Ida Haendel, Ivry Gitlis und Shlomo Mintz. Sie ist Siegerin und Preisträgerin der internationalen Wettbewerbe „Fritz Kreisler“ in Wien, „Vaclav Huml“ in Zagreb und "Andrea Postacchini" in Fermo,  erhielt zudem den DAAD-Preis für herausragende Leistungen und wurde mit dem Aalto-Preis für junge Künstler ausgezeichnet.
 
Łucja Madziar spielt eine Violine von Carlo Ferdinando Landolfi aus dem Jahr 1759 und einen Bogen von Nikolai Kittel, gemacht um 1860.